Warum kam ich überhaupt nach Thailand zurück?
Ich war doch schon hier und könnte ja ein anderes Land besuchen.
Nun, ich lernte vor 2 Jahren den Wildtierfotografen Preecha und seine Frau Jum kennen.
Schon lange hatte ich mit ihm abgemacht, ihn und Jum in den Dschungel zu begleiten.
Wir würden für 9 Tage in das UNESCO Weltnaturerbe Thung Yai Naresuan Wildtierreservat fahren.
Heimat für eine grosse Anzahl verschiedener Tier- und Pflanzenarten.
600'000 Hektaren immergrüner Wald.
Warme Tage, kühle Nächte, klare Bäche, atemberaubender Sternenhimmel.
Preecha hat einen grossen Toyota Geländewagen und eine hervorragende Ausrüstung. Er fährt jedes Wochenende in einen Nationalpark und wenn längere Ferien anstehen, in etwas entlegenere Gebiete.
Für mich war es ein wenig ungewöhnlich, nicht nur Trockenfrüchte, Nüsse und Cracker in den Wald zu nehmen, sondern jegliches Gemüse, Eier, Fleisch, Bier und Eis.
Es sollte uns an nichts fehlen.
Preecha ist nebenbei ein fantastischer Koch und ich habe diesmal im Wald eher zu- als abgenommen.
Tag 1
Nach einer 9 Stunden Fahrt von Bangkok erreichten wir das Hauptquartier, wo wir eine Nacht blieben.
Tag 2
Wir erkundeten ein wenig die Gegend um den Campingplatz, fanden blühende Rafflesia Blumen und fuhren bald weiter bis ins Camp 3.
Die Strasse ist nur mit einem Geländewagen und nur in der Trockenzeit befahrbar.
Vom HQ waren es nochmals 30 Kilometer, tief in das Reservat hinein.
Als gewöhnlicher Tourist oder Einheimischer kommt man nicht so tief in den Wald, man braucht eine Bewilligung der zuständigen Behörde. Preecha ist denen ein alter Bekannter und so konnte ich mit ihm in ein Gebiet fahren, in das auch nur wenige Thais Zutritt haben.
Auf dem Weg kreuzen wir Prälatfasan und Rotkopf Trogon.
Tag 3
Das Camp 3 lag direkt neben einem klaren Bach, der auch unsere Dusche war. Die Rangerstation stand nebenbei. Wir setzten uns hinter das Tarnnetz bei der kleinen Mineralquelle, 40 Minuten Gehdistanz vom Camp und warteten.
Tauben und eine Sambarkuh tauchen auf.
Ansonsten tat mir nur der Hintern weh, vom auf der Erde sitzen und still sein.
Am Abend sassen Preecha und ich beim Bier.
Wie es so ist, musste ich irgendwann aufs Klo, und als ich zurückkam, war Jum am rumrennen und sagte nur "Leopard, Leopard"!
Ich sah Preecha unten im Bach mit seiner Kamera am blitzen, schnappe meine Kamera und rannte ihm hinterher. Ich kam mit meinen Flip Flops zu langsam voran und schmiss sie ans Ufer, um Barfuss weiterzuwaten. Und dann holte ich auf.
2 Tiere, wahrscheinlich eine Mutter mit ihrem Jungtier, schon beinahe so gross wie sie.
Wir waren vielleicht 7 Meter von den Tieren entfernt und folgten ihnen.
Meine Kamera konnte in dem Dunkeln keine guten Fotos schiessen, darum machte ich ein kurzes Video, bevor die Tiere verschwanden.
Preecha hat unglaublich schöne Fotos machen können.
Tag 4
Nach dem Leopard-Abenteuer fanden wir eine Grüne Kletternatter nahe beim Camp, welche wir dann am Morgen ablichteten. Ich machte noch eine kurze Tour dem Bach entlang und sah diverse Schmetterlinge, Libellen und Gibbons.
Am Mittag fuhren wir ins Camp 2.
Auf dem Weg kreuzten wir wieder Prälatfasane, wo ich immerhin die Henne erwischte. Der viel schöner gefärbte Hahn war sofort im Unterholz verschwunden.
Kurz darauf sahen wir noch Krabbenmangusten.
Camp 2 hatte zwei grosse natürliche Mineral-Lehmstellen und Beobachtungstürme, welche die Tiermagneten übersahen.
Wir waren noch nicht lange im 4 Kilometer vom Camp 2 entfernten Turm, als zwei Rothunde auftauchten. Und um den Tag perfekt zu machen, zog eine Stunde später eine Herde Gaur auf.
Schon lange wollte ich diese Waldrinder einmal sehen und nun endlich kamen sie hervor.
Tag 5
Am 30 Dezember wuchs unsere Gruppe auf 9 Leute an, als noch Freunde von Preecha hinzukommen. Wir veranstalten eine grosse Grillade. Ich probiere zum ersten Mal im Feuer gebackene Kokosnuss, was einfach nur köstlich ist.
Den Tag verbrachte ich in Campnähe, fand aber nicht wirklich viel.
Tag 6
Wir fuhren nochmals für einen Tag zum Beobachtungsturm, sahen aber nur ein paar Vögel und einen Muntjak.
Tag 7
Da es dort so schön war, fuhren wir zurück ins Camp 3.
Ich zog dem Bach entlang.
Tag 8
Nochmals machte ich meine eigene Runde, diesmal einem anderen Bach entlang.
Die anderen der Gruppe beobachteten Vögel um das Camp.
Ich kletterte einige trockene Wasserfälle hoch und setzte mich später nochmals hinter das Tarnnetz bei der Salzquelle. Ich musste kurz pinkeln und stolperte über eine Blindschlange.
Keine grösseren Tiere tauchten auf.
Liebe Spinnen-Phobiker:
Ich würde ja gerne auch Vögel und ähnliches fotografieren, aber das Zoom meiner Kamera reicht dafür einfach nicht aus. Um dem entgegenzutreten, habe ich ein Spendenkonto eingerichtet, damit ich mir eine grössere Kamera und ein grosses Objektiv leisten kann.
Schickt mir doch eine E-mail, dann sende ich einen Einzahlungsschein.
Bis dahin wird es aber noch fleissig Spinnentiere geben, welche ich immerhin faszinierende Kreaturen finde.
:P
Am letzten Tag fuhren wir nach einem ausgiebigen Frühstück wieder nach Bangkok zurück.
Was für eine eindrückliche Tour!
Was für ein unglaubliches Glück, soviele Tiere zu sehen!
Vielen, vielen Dank an Preecha und Jum!!!!
Ich werde wieder kommen!!!!