Dienstag, 19. Januar 2016

alte neue Eindrücke



Es ist zwei Jahre her, seit ich das letzte Mal in Kambodscha war.
So viel Wasser ist in dieser Zeit den Mekong hinunter geflossen...

Kambodscha sieht immer noch gleich aus.
Die Frauen laufen in ihren Pijamas umher, Siem Reap hat 20'000 Tuk Tuk Fahrer, die chinesischen Touristen erkennt man auf anhieb am Lärm und fährt man aufs Land, ist alles gleich extrem viel billiger. 

Eine Kollegin war in Siem Reap und wir machten noch eine kurze Tour nach Battambang.
Die eindrucksvolle Zirkusschule Phare ist immer noch Attraktion Nr. 1 und ich besuchte die Show ein weiteres Mal. Immer wieder grandios, die kleinen Kambodschaner durch die Luft fliegen und Saltos schlagen zu sehen.


 

Wir hatten nur wenig Zeit und mieteten ein Motorrad, um an die Grenzstadt und ehemalige Khmer Rouge Hochburg Pailin zu fahren.
Auf dem Weg kamen wir am Banan Wat vorbei, den ich auch schon besucht hatte.


Unser Motorrad hatte einen riesen Durst und wir mussten nur allzu oft die lokalen Tankstellen aufsuchen.

 

Bettelnde Kinder sind leider immer noch ein oft anzutreffendes Bild.

 

Beim Banan Wat.

 

Warum man bei der steilen und freien Treppe auf seinen Kopf achten sollte, blieb mir ein Rätsel.

Den Apsara Tänzerinnen wurden die Gesichter schon lange weggemeiselt und stehen irgendwo bei einem privaten Sammler.
Hauptsache sie haben ihre Brüste noch.


Frischer Zuckerrohrsaft; neben einer Kokosnuss der beste Durstlöscher!

 

Beim Fahren fällt die viele Werbung auf.
Nr.1: Bier
Nr.2: politische Parteien
Nr.3: Telefonanbieter

Die Dame fritiert Bananen im Teig.


Als wir Pailin verliessen, hielten wir kurz in einem Kaffeeladen / Kino an der Strasse.
Es liefen zwei Filme.
Der Film im rechten Bildschirm lief stumm und ohne Untertitel, der Film links war in Khmer übersetzt, wobei eine männliche Stimme jegliche Karakteren übersetzte und der Hauptton einfach runtergedreht war.

 

Südlich von Pailin war ein grosses Wildreservat auf der Karte eingezeichnet. 
Ich befürchtete schon was wir vorfinden würden und wurde leider nicht enttäuscht.
Abgeholzte Flächen und Plantagen.


Sehr viel Kasawa.
Die stärkehaltigen Knollen werden getrocknet und zu Ethanol verarbeitet.
Ein Hurra auf Bio-Sprit.


Wie immer kommt mir das Land bitter-süss vor.
Sehr viele Probleme und dann die freundlichen Einwohner.
Die Natur, welche noch steht, ist einzigartig und alles in allem liebe ich dieses Land einfach.

 

Montag, 11. Januar 2016

Für einmal nur Blumen, anstatt Schlangen und Spinnen




Mein lieber Tierpflegerkollege Janosch war in Chiang Mai.
Also gleich wieder rauf in den Norden!

Wir machten uns nach Chiang Dao auf, ein weiteres Wildreservat.
2225 Meter hoch, der dritthöchste Berg in Thailand.

Acht Kilometer wandern, bis auf den Gipfel.
Wir mussten alles Wasser rauftragen, oben hatte es keine Bäche.

Die Strecke war sehr beliebt, etwa noch 100 Thais waren unterwegs. Aber wir erwischten auch gleich ein Wochenende... Die meisten Thais nahmen sich Träger, welche die Last den Berg hochbuckelten. Schon beeindruckend, einen kleinen Thai mit 40 Liter Wasser auf dem Rücken da hochlaufen zu sehen. Wir trugen aber alles selber.

Es hatte viele Blumen und war kalt.
In der 2ten Nacht gab es sogar einen Frost.
Janosch und Ich teilten uns meinen Schlafsack als Decke und mussten doch ein wenig kuscheln, um nicht die ganze Nacht durchzufrieren.

Wir sahen einen Serow, was in grob eine Bergziege ist.

Eine Nacht verbrachten wir auf der Hälfte des Weges, um da noch Dachse zu sehen, aber es war so kalt, dass wir lieber unter der Decke im Zelt lagen.
Wir hörten sie aber immer wieder draussen rumwuseln, aber wenn ich endlich mit Kamera und Fotoapparat draussen war, waren sie schon weg.
30 Minuten später waren sie zurück, ich aber wieder unter der Decke. Nach drei Versuchen liess ich es bleiben.

 





Drei Fahrtstunden von Chiang Mai liegt Pai.

Wie war ich ab den vielen Ausländer erstaunt!
Da waren mehr Weisse unterwegs, als ich im gesamten letzten Jahr gesehen hatte!!!!
 Das verunsicherte mich doch ein wenig, da ich beinahe gedacht hatte, ich sei auch schon ein Asiat. Anscheinend doch nicht.

Tham Lot Höhle
Nochmals 45 Kilometer weiter.
Am Abend sollen 300'000 Schwalben in die Höhle zurück fliegen.
Na gut, glauben wir das erst einmal und geben ihnen eine Chance.

Um 17:30 fingen die ersten Tiere an, sich am Himmel zu sammeln und in die Höhle zu fliegen. Um 18:30 waren sie immer noch am reinfliegen, diesmal tausende Vögel innerhalb einiger Sekunden! Ich stand schön beim Höhleneingang, aber als mir Vogel direkt auf die Nase einen kleinen Haufen setzte, suchte ich doch noch Deckung.
Wunderschönes Spektakel und beeindruckend, wie schnell und in was für einer Menge die Tiere da reinfliegen, ohne die ganze Zeit zu kollidieren.
 





Montag, 4. Januar 2016

Thung Yai Naresuan



 Warum kam ich überhaupt nach Thailand zurück?
Ich war doch schon hier und könnte ja ein anderes Land besuchen.
Nun, ich lernte vor 2 Jahren den Wildtierfotografen Preecha und seine Frau Jum kennen.
Schon lange hatte ich mit ihm abgemacht, ihn und Jum in den Dschungel zu begleiten.
Wir würden für 9 Tage in das UNESCO Weltnaturerbe Thung Yai Naresuan Wildtierreservat fahren.
Heimat für eine grosse Anzahl verschiedener Tier- und Pflanzenarten.
600'000 Hektaren immergrüner Wald.
Warme Tage, kühle Nächte, klare Bäche, atemberaubender Sternenhimmel.
Preecha hat einen grossen Toyota Geländewagen und eine hervorragende Ausrüstung. Er fährt jedes Wochenende in einen Nationalpark und wenn längere Ferien anstehen, in etwas entlegenere Gebiete.
Für mich war es ein wenig ungewöhnlich, nicht nur Trockenfrüchte, Nüsse und Cracker in den Wald zu nehmen, sondern jegliches Gemüse, Eier, Fleisch, Bier und Eis.
Es sollte uns an nichts fehlen.
Preecha ist nebenbei ein fantastischer Koch und ich habe diesmal im Wald eher zu- als abgenommen.


Tag 1

Nach einer 9 Stunden Fahrt von Bangkok erreichten wir das Hauptquartier, wo wir eine Nacht blieben.

Tag 2

Wir erkundeten ein wenig die Gegend um den Campingplatz, fanden blühende Rafflesia Blumen und fuhren bald weiter bis ins Camp 3.
Die Strasse ist nur mit einem Geländewagen und nur in der Trockenzeit befahrbar.
Vom HQ waren es nochmals 30 Kilometer, tief in das Reservat hinein.
Als gewöhnlicher Tourist oder Einheimischer kommt man nicht so tief in den Wald, man braucht eine Bewilligung der zuständigen Behörde. Preecha ist denen ein alter Bekannter und so konnte ich mit ihm in ein Gebiet fahren, in das auch nur wenige Thais Zutritt haben.
Auf dem Weg kreuzen wir Prälatfasan und Rotkopf Trogon.


Tag 3

Das Camp 3 lag direkt neben einem klaren Bach, der auch unsere Dusche war. Die Rangerstation stand nebenbei. Wir setzten uns hinter das Tarnnetz bei der kleinen Mineralquelle, 40 Minuten Gehdistanz vom Camp und warteten.
Tauben und eine Sambarkuh tauchen auf.
Ansonsten tat mir nur der Hintern weh, vom auf der Erde sitzen und still sein.


  Am Abend sassen Preecha und ich beim Bier.
Wie es so ist, musste ich irgendwann aufs Klo, und als ich zurückkam, war Jum am rumrennen und sagte nur "Leopard, Leopard"!
Ich sah Preecha unten im Bach mit seiner Kamera am blitzen, schnappe meine Kamera und rannte ihm hinterher. Ich kam mit meinen Flip Flops zu langsam voran und schmiss sie ans Ufer, um Barfuss weiterzuwaten. Und dann holte ich auf.
2 Tiere, wahrscheinlich eine Mutter mit ihrem Jungtier, schon beinahe so gross wie sie.
Wir waren vielleicht 7 Meter von den Tieren entfernt und folgten ihnen.
Meine Kamera konnte in dem Dunkeln keine guten Fotos schiessen, darum machte ich ein kurzes Video, bevor die Tiere verschwanden.
Preecha hat unglaublich schöne Fotos machen können.



 Tag 4
 Nach dem Leopard-Abenteuer fanden wir eine Grüne Kletternatter nahe beim Camp, welche wir dann am Morgen ablichteten. Ich machte noch eine kurze Tour dem Bach entlang und sah diverse Schmetterlinge, Libellen und Gibbons.

 

Am Mittag fuhren wir ins Camp 2.
Auf dem Weg kreuzten wir wieder Prälatfasane, wo ich immerhin die Henne erwischte. Der viel schöner gefärbte Hahn war sofort im Unterholz verschwunden.
Kurz darauf sahen wir noch Krabbenmangusten.

 
 

Camp 2 hatte zwei grosse natürliche Mineral-Lehmstellen und Beobachtungstürme, welche die Tiermagneten übersahen.
Wir waren noch nicht lange im 4 Kilometer vom Camp 2 entfernten Turm, als zwei Rothunde auftauchten. Und um den Tag perfekt zu machen, zog eine Stunde später eine Herde Gaur auf.
Schon lange wollte ich diese Waldrinder einmal sehen und nun endlich kamen sie hervor.

 
 
 
 

Tag 5
Am 30 Dezember wuchs unsere Gruppe auf 9 Leute an, als noch Freunde von Preecha hinzukommen. Wir veranstalten eine grosse Grillade. Ich probiere zum ersten Mal im Feuer gebackene Kokosnuss, was  einfach nur köstlich ist.
Den Tag verbrachte ich in Campnähe, fand aber nicht wirklich viel.

 

Tag 6

Wir fuhren nochmals für einen Tag zum Beobachtungsturm, sahen aber nur ein paar Vögel und einen Muntjak.


 

Tag 7

Da es dort so schön war, fuhren wir zurück ins Camp 3.
Ich zog dem Bach entlang.

 
 
 

 Tag 8

Nochmals machte ich meine eigene Runde, diesmal einem anderen Bach entlang.
Die anderen der Gruppe beobachteten Vögel um das Camp.
Ich kletterte einige trockene Wasserfälle hoch und setzte mich später nochmals hinter das Tarnnetz bei der Salzquelle. Ich musste kurz pinkeln und stolperte über eine Blindschlange.
Keine grösseren Tiere tauchten auf.


Liebe Spinnen-Phobiker:
Ich würde ja gerne auch Vögel und ähnliches fotografieren, aber das Zoom meiner Kamera reicht dafür einfach nicht aus. Um dem entgegenzutreten, habe ich ein Spendenkonto eingerichtet, damit ich mir eine grössere Kamera und ein grosses Objektiv leisten kann.
Schickt mir doch eine E-mail, dann sende ich einen Einzahlungsschein.
Bis dahin wird es aber noch fleissig Spinnentiere geben, welche ich immerhin faszinierende Kreaturen finde.
:P




Am letzten Tag fuhren wir nach einem ausgiebigen Frühstück wieder nach Bangkok zurück.

Was für eine eindrückliche Tour!

Was für ein unglaubliches Glück, soviele Tiere zu sehen!

Vielen, vielen Dank an Preecha und Jum!!!!

Ich werde wieder kommen!!!!