Sonntag, 27. Juli 2014

Zigeuner

Mr. Lee, der mich gleich zweimal aufgelesen hatte
 

Palmöl-Plantagen, meine alten Freunde...

 
 
Die "schwimmende Moschee" in Kuala Terengganu 

 
 
 

Strand in Dungun


 
Durian, meine neue Sucht


Cherating Beach

 

Die Spuren der kleinen Krabben, die es zu Millionen am Strand hat

 
 



 
Als erstes fiel mir Hitze auf als ich von den Hügeln runterkam.
Schwitzen war angesagt.

Echt schwül/heiss die ganze Zeit.
Da bin ich richtig froh, dass ich immer mal in Autos mit AC bin....

Ein Inder der mich nach Kota Bharu, ganz im Nord-Osten mitnahm, war schon eine Weile am fahren und hundemüde.
Da übernahm ich das Steuer und er machte ein Nickerchen.
Die fahren hier verkehrt rum, wie die Engländer....

Nach einer Nacht da, langweilte ich mich, war ja ne Stadt, und stöppelte zum Kenyir See.
Ein sehr sympathischer Truck-Fahrer nahm mich da mit und kaufte mir auf dem Weg einen Sack der stinkenden Durian Früchte ein.
Ich wurde sofort süchtig danach.
Ich verdrücke nun jeden Tag ein paar Durian...

Am See war dann tote Hose.
Wegen Ramadan arbeitete niemand, so konnte ich keine Bootstour raus auf eine der Inseln nehmen um da zu campieren...
Dafür aber wurde ich zum Fasten-Brechen von den 3 Arbeitern eingeladen, die in der Hütte neben meinem Zelt schliefen und wir assen Malaysische Köstlichkeiten wie Durian.

Von da gings nach Kuala Terengganu, die Haupstadt von der Provinz.
Wieder wurde ich von einem sehr hilfsbereiten Fahrer direkt am Strand abgesetzt, wo ich mein Camp aufschlug.

Da waren auch Schmetterlingsagamen (die Echse).
Nun, die Dinger graben Höhlen, wo sie sich bei Gefahr zurückziehen.
Ich war allem anschein nach eine grosse Gefahr.
Es wäre hilfreich, wenn ich "echsisch" oder "reptilisch" sprechen könnte.
Das würde verhindern, dass ich eine Schlinge aus Fischerschnur auslegen würde, um dann zu warten bis die Echse den Kopf zum Loch rausstreckt und ZACK gefangen ist....
Würde einiges einfacher machen.

Weiter nach Dungun, wo ich eigentlich gar nicht hinwollte, aber da mein Fahrer mich schon rumführte, an dem kilometerlangen Strand, beschloss ich dann doch eine Nacht da zu campen.
Mein Durian-Dealer war 30m vom Zelt weg....

Cherating ist nun der erste wirkliche Beach-Resort mit vielen Bungalows und ein paar Restaurants und Bars.

Allerdings sehr ruhig und verschlafen, nichts im Vergleich was es in Thailand hat.
Sehr gemütlich.
Es hat sogar einen Campingplatz, der aber geschlossen ist.
So klettere ich halt über den Zaun um da eine Dusche zu nehmen.

Hab neue/alte Freunde gefunden wie; Quallen, Sandflies und Mosquitos.
So brauche ich andauernd die Selbstverteidigungstechniken, welche ich beherrsche.

Mein Trip zieht sich alles von Norden nach Süden, entlang der Ostküste.
Ich habe absolut keinen Plan und lasse mich treiben, manchmal einfach dahin wo mein Fahrer hinfährt.

Sorglos und zufrieden
 

Sonntag, 20. Juli 2014

Glyphosat und der Tourismus

 
 
etwas zu nah.... ;-)

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Teeplantagen mit den Doerfern der einstigen Uhreinwohnern, den "Orang Asli", die nun allderdings fuer meistens chinesisch/malaysische Firmen Tee anbauen.

 
 


Eigentlich wollte ich ja von KL aus in den Sueden fahren und dann von da an der Ostkueste entlang in den Norden.
Aber die Busstation die ich aufsuchte, hatte nur Busse richtung Norden.

Kurz die Tafeln anschauen, Entscheidung faellen und 30min spaeter sitzte ich in einem Bus zu den Cameron Highlands.

Ein lokaler Inder zeigte mir dann einen Campingplatz im Wald, nahe der "forestry police".
Hat Toiletten und Duschen. 
Und kostet nichts.
Perfekt.
Muss zwar beinahe 40min laufen bis ich was zu Essen auftreiben kann, aber hey; dafuer bin ich meistens alleine im Wald und habe meine Ruhe!

Zur Zeit ist Ramadan, und jeden Nachmittag oeffnen die Staende mit ihren Suessigkeiten und sonstigen Haeppchen um den hungrigen Reisenden oder Einheimischen zu versorgen.
Allerdings ist das Meiste frittiert (die Malayen sind eher fett) und ich ess lieber die Fruechte hier.

Malaysia hat grob viermal soviele Touris wie vor 4 Jahren.
Keine Ahnung wo die herkommen, da muss irgendwo ein Nest sein...

Ich verbrachte meine Zeit hier mit einigen Wanderungen.
Die Camerons sind auf grob 1500 - 2100m und so ist es angenehm kuehl.

Viele bunte Voegel, die exakt in dem Moment davon fliegen, wenn man die Kamera bereit hat, eine etwas genervte junge Schoennatter (kann ich ihr nicht veruebeln) und ein Argentinier, den ich irgendwo im Wald aufgelesen habe.
Zum Glueck ist der so in etwa gleich durchgeknallt wie ich, mit quer durch den Jungel wandern.
Da haben sich die beiden Richtigen gefunden!

Wir haben uns an einem Punkt, nun nicht direkt verlaufen, aber doch vom Wege weg.
Wir wussten die Richtung, ich hatte im Notfall mein GPS, und liefen von einem Berg runter und runter, da weder er noch ich denselben Weg zurueck nehmen wollte.

Das kleine Tal dem wir folgten, fasste bald ein Baechlein, welches sich spaeter in einen um einiges groesseren Bach entwickelte.

Damian ist ein etwas tolpatschiger Abenteurer, immer mit mit dem Kopf durch die Wand.
Hier hatte es allerdings weniger Waende, dafuer viel mehr Rattan, mit seinen Wiederhaken bewaehrten Lianen.
Er blieb so einige Male haengen.
Ich wurde allerdings auch nicht ganz verschont und zaehle einige neue Kratzer and meinen Waden und Armen.

Als es anfing zu dunkeln, fanden wir die Schlaeuche im Bach.
Das Wasser wurde gestaut und in die Gemuese Plantagen weggeleitet (In den Camerons wird Massenweise angepflanzt). Der Bach beinahe trocken.

So 20 Minuten bevor es dunkel wurde, kamen wir aus dem Wald und in die Plantagen.
Und zwar die realen Plantagen, nicht die Vorzeige Plantagen zu welchen die vielen Touris gefuehrt werden.

Die billigen burmesischen Arbeiter leben in Wellblechhuetten, der ganze Abfall wird wie gehabt den Bach runter entsorgt (inklusieve Spritzmittel Kanister) und das relativ teure Gemues rauschauffiert.

Ueberall wird der Hang abgetragen um die Farmen zu vergroessern.

Hier giebts keine Steine, der Boden ist praktisch nur Sand.
Die Erosion sah dementsprechend aus.
Es wir keine Sorge getragen.
Scheissegal.
Die Wirtschaft laeuft und sie hat Hunger.

So wird der wunderschoene Wald hier, fuer den im grossen Stil geworben wird, zerschnitten, abgetragen und fuer Gemuese weggewalzt.

Kuala Lumpur hat Heute schon Wasserprobleme.

Aber die menschliche Dummheit kennt ja bekanntermassen keine Grenzen...
Das Wald Wasser speichert und den Regenzyklus ein bischen beeinfluss scheint den scheinheiligen, korrupten Politikern wie immer zu entgehen.

Nur um mal wieder auf etwas andere "Landwirtschaft" aufmerksam zu machen.

Mal abgesehen von der Tatsache, dass man in 20 Jahren hier nicht mehr grosse Wanderungen machen kann, hat es mir sehr gut gefallen. ;-)

Sonntag, 13. Juli 2014

Kuala Lumpur zum 2ten



Nach 4 Jahren kam ich nun wieder nach Malaysien

Das Essen ist immer noch so gut wie in meiner Errinnerung und die Leute freundlich und hilfsbereit.

KL ist eine internationale Stadt mit vielen alten und sehr vielen neuen Gebäuden.

Habe hier einige Freunde getroffen, welche ich schon vorgängig kannte und neue Freunde getroffen.

Soweit so gut, aber die Zeit wo ich bis Morgens um 7 mit meinem Host Whiskey auf dem Balkon getrunken habe ist nun um.

:)

Bald mehr, hoffentlich von der Ostküste

 

Samstag, 5. Juli 2014

z'Berg


Blick von Tataka (2600m) nach Yushan, links die beiden Nordgipfel, in der Mitte der Hauptgipfel


Mal kurz auf den Frontgipfel


Blick Richtung Südwesten


auf dem Weg zum Westgipfel mit seinem Schrein


Yushan


Sonnenuntergang auf 3400m


Auf dem Gipfel


Die Pyramide in der Mitte ist der Schatten den der Berg wirft


Blick Richtung Norden


Der Weg rauf, oder in diesem Falle runter



1. Teil

Nach Xitou und meiner vergeblichen Echsensuche stand noch eine Sache auf meiner Liste;
Yushan, der höchste Berg Taiwans.

Mit einem Car voller Senioren aus der nahen Stadt fuhr ich von Nantou County ( Zentral Taiwan ) in den Yushan Nationalpark, nach Tataka, welches das Eingangstor zu den Gipfeln ist.
Sie sangen 3h lang Karaoke im Bus.

Oben gab es dann einiges zu erledigen.
Ich ging zur Polizei, holte mir meine Genehmigung, ich ging zur Nationalpark Behörde, bestätigte meine Genehmigung und dann nach fast 2 Wochen schrieb ich meine 2 vorgängigen Blogs im Besucherzentrum nach. Dafür blockierte ich den öffentlichen PC 2 Stunden.

Ich übernachtete in der Lodge und am nächsten Morgen gings los.
Ich wollte ja eigentlich um 5:00 raus, verschlief aber und so wurde es halt 6:00....
Was solls.

Der Weg war dann erstaunlich einfach, zog sich an der Flanke des Yushan Frontgipfels und des Westgipfels entlang. Da ich gut zu Fuss war, entschloss ich mich auf dem Weg noch kurz die 800m zum Frontgipfel zu steigen. Der verfluchte Sack! Waren dann ziemlich steile 800m und die Luft etwas dünn. Oben gabs dann aber Frühstueck um 8:00. Ich hab mein Körper in den letzten 3 Monaten dazu trainiert, erst mal etwas zu leisten, bevors was zu Essen gibt. Und die mehreren 100km die ich gelaufen bin, haben sich positiv auf meine Beinmuskulatur ausgewirkt!


Weiter und weiter, die 8.5km zur Paiyun Lodge auf 3400m, wo ich die Nacht verbringen sollte. Um 11:00 war ich schon da. Konnte erst um 12:00 einchecken.
Hmmmmm was mach ich denn so lange?
Der Weg war viel zu einfach gewesen und ich war noch voller Saft.
Da war ja ein Weg zum Westgipfel, 8.8km hin und zurück.
Los!
Hatte da einen super Blick auf den Gipfel, den es am nächsten Morgen zu ersteigen galt.
Als ich dann 2 Stunden später wieder in der Lodge war, kam der Aufseher und erklärte mir, dass ich nur die Genehmigung für den Hauptgipfel habe und keinen anderen Gipfel erklimmen dürfe.
Ich erklärte ihm dann, dass ich so etwas nie machen würde.
Ups

Eine fast 50-köpfige Studentengruppe erschien noch mit ihren Lehrern.
Später gabs dann für uns Erwachsene (ich zähle mich inzwischen zu Erwachsenen) noch etwas Schnaps, bevor der Sonnenuntergang bestaunt, gelobt und fotografiert wurde.
Um ca 21:00 schlief ich im Massenschlag ein.

01:00; 50 Studenten wachen auf und machen sich bereit. Soviel zum Thema "weiterschlafen" für mich.
So bereitete ich mich halt auch vor, eine Stunde früher als geplant.

Nach dem Frühstück uund Zähne putzen, gings los.
Es war 02:20 und ich wolte mich der Gruppe anschliessen, da ich ja sonst alleine war.
Nach 10 Minuten jedoch hielt ich das Tempo nicht mehr aus, entschuldigte mich und lief in einem schweizerischen-gerechten Schritt voraus.

Mit Taschenlampe in der Hand erklomm ich den Weg.
Um 03:35 stand ich auf dem Yushan.
Da sprach ich den Satz aus der mir schon lange auf der Zunge lag;

Das isch jo dr Gipfel!!!!

Es war arschkalt und ich hatte keine Handschuhe.
War jedoch Mutterseelen alleine auf 3952m.
Die Studenten kamen eine Stunde nach mir an.
Ich hatte die ganze Dämmerung und die Milchstrasse für mich alleine eine Zeit lang.......

Zum Ausblick kann ich nicht viel sagen, einen Sonnenaufgang mit all seinen Farben, Ruhe und Kraft kann man nicht beschreiben, dazu auf dem höchsten Berg zu stehen.....

Ein würdiger Abschluss meiner 3 Monate in Taiwan.

Obwohl mir der Weg etwas zu einfach war ;-)




2. Teil 

Um am 3/4 Juli auf den Berg zu steigen, musste ich die Bewilligung 30 Tage vorher beantragen!!!!!

Die haben einen absoluten Knall da oben!

Zum Glück weiss man ja, dass dann gleich schönes Wetter ist und so weiter.
Spontan geht gar nichts.
Für einen Reisenden wie mich nicht gerade optimal.

Es gibt ein ziemlich kompliziertes Formular online auszufüllen, für welches man 45min Zeit hat.
Dann wird alles Geschriebene gelöscht wenn man nicht fertig ist.

Die verlangen GPS, Notfallplan usw für eine Wanderung.
Und der Yushan ist einfach!
Ich finde es gut, dass man kontrolliert wie viele Leute rauf können, nicht dass es zu sehr überlaufen ist, aber eine so komplizierte Verfahrensweise zu wählen ist doch ziemlich paranoid.

Falls übermorgen freie Plätze wären, kann man nicht anrufen und die buchen.
Wenn etwas dazwischen kommt im gebuchten Datum, muss man sich nochmals bewerben und 30 Tage warten.

Ich habe so das Gefühl, dass die das absichtlich so schwierig für Einzelpersonen gestalten, so dass man mit einer der teuren Agenturen die Tour bucht. Mit Bergführer und allem drum und dran.
So können einige ziemlich abkassieren.
Anderst macht das keinen Sinn.

Es gibt einen Weg da rauf.
Mann muss ein GPS mitbringen.
Hätte ich mich verlaufen wollen, in höchster Absicht, ich hätte es nicht fertig gebracht!
Ein Tal, rauf und runter, ein Weg.

Da muss ein oberparanoides, kastriertes Beamten-Weichei die Stränge ziehen.

Ich hatte mich im Vorfeld so was von aufgeregt und mehrmals das Formular ausgefüllt, bis es endlich akzeptiert wurde!

Wenn es Platz hat, dann hat es Platz in der Lodge und wenn nicht, dann nicht.
Wenn das Pensum voll ist an Bergsteigern, dann ist es voll.
Wäre einfach.

Wenn ich auf den Westgipfel will, wenn ich auf den Nordgipfel will, dann muss ich im Vorfeld die Bewilligung dafür einholen.
Mit Zeitplan für die Besteigung!
Und da ich noch nie da war, wusste ich natürlich ganz genau wie das Gelände war und wie viel Zeit ich pro Weg brauchte.

Wie kompliziert/dumm/unspontan/paranoid/kontroll-geil kann man denn sein?

Aber die Eigenverantwortung hier hab ich ja schon mal beschrieben....
Wenn jamand abstürzt, dann haben die Beamten versagt.

So werden Gesetze eingeleitet, die den Leute noch mehr die Verantwortung nimmt....

Und mir die Nerven.

Ich bestieg den Berg alleine, ohne Gruppe, ohne Führer, ohne Funk
Allerdings hatte ich ein GPS.
Und jede Menge Cracker und Weinbeeren, welche meine Hauptnahrung für ein paar Tage war.

Nächstes mal frag ich nicht mehr so lange nach.

Bin langsam ziemlich gut im reinschleichen.....



3. Teil

Sooooooooooooooooooo
Und nun wars das
3 Monate Taiwan sind um.
Irgendwie will ich noch nicht gehen, da noch zu viele Schlangen und Echsen rumkriechen die ich nicht gefunden habe.....
Werde Taiwan und meine Freunde hier vermissen.

Aber mein Flug steht fest.

Am 8 Juli gehts nach Kuala Lumpur