Sonntag, 1. Mai 2016

ab jetzt auf meiner Page :)

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Dienstag, 26. April 2016

melde mich mal wieder


So, sollte wieder einmal etwas schreiben.
Ja was habe ich denn die ganze Zeit gemacht?
Ich hätte doch in den Bergen rumsteigen sollen und Schneeleoparden suchen!
Nun, es ist immer noch sehr kalt in den Bergen, vor allem Nachts. Kein Spass zum campieren. Und hatte mir auch eine Erkältung eingefangen.

Desweiteren war ich fleissig an meiner Internetseite am basteln.
Ich bin nicht unbedingt ein Hirsch, was das anbelangt und am Anfang hätte ich meinen Laptop am liebsten gegen eine Wand geschmettert. Aber so langsam langsam komme ich voran und kann auch alles einstellen wie ich es haben möchte. Die meiste Zeit war ich einfach im Bishkek und habe, völlig ungewohnt, jeden Tag zig Stunden am Laptop verbracht.Meine Internetseite ist auf Englisch, werde sie aber zweisprachig machen.

Nächste Woche nach Uzbekistan.

Der Link:


 
 

Jugend und Smartphones.
Wir haben noch auf dem Spielplatz gespielt...


Dordoi Bazaar: der grösste Bazaar in Zentralasien. Alles mit Schiffscontainer gebaut. 
Shops, Restaurants, Schneider, etc. alle sind in Container am werken.
Ich hatte mich hoffnungslos verirrt.


Sonntag, 17. April 2016

Verdammt! Und jetzt????


Weil so schönes Wetter war, musste ich raus aus Bishkek.
Der Regen war vorbei, da lässt sich doch noch die Gegend um den Issykul erkunden, der zweitgrösste Alpinsee der Erde. Ich erwischte einen Tanklastwagen, der in einem kleinen Dorf anhielt und anfing die Verschlüsse mit den Plomben direkt abzuschrauben, um einige Kanister für seinen Freund abzufüllen. Viel war's nicht, aber das war doch ein kleines Schlitzohr! Während sie zapften, fand ich einige hübsche Käfer und zückte meine Kamera, wo er mich gleich schockiert ansah: keine Fotos!!!!!
Ich zeigte auf die Insekten und es war alles klar.

Er liess mich bei meinem Ziel Skaska, der Märchen Schlucht, raus.
Ich versteckte meinen grossen Rucksack irgendwo unter einigen Büschen und war sicher, dass der da schon sicher sei, da er von der Strasse weg war und wohl niemand da durchgehen würde. Ich unterschätzte die Schafhirten, aber alles der Reihe nach.

Skaska:


Ja und nach meiner üblichen Reptilien Fotoshow hatte ich genug und wollte mir einen Zeltplatz suchen. Ich lief die knappen 2 Kilometer zur Strasse am See zurück und wollte meinen Rucksack holen. Wollte. Der Busch, unter dem ich in so schön abgelegt hatte, stand ohne meinen Rucksack da. Verdammt! 
Ich lief enige Kreise, bis ich mich der Realität stellte; jemand kam hier durch und hat ihn mitgenommen. Ein Auto kann es nicht gewesen sein, also jemand zu Fuss. Einer der Hirten, welche mit ihren Schafen und Ziegen die Gegend abweideten. Ich sah weiter oben einen Hof. Irgendwo musste ich ja anfangen. Ich sagte noch: lieber Ruksack, komm bitte zurück zu mir. Dann lief ich richtung Hof. In Gedanken machte ich meine Inventur. Laptop, Zelt, Schlafsack, etwas Cash und meine Bankkarte waren da drin. Scheisse!
Normalerweise packe ich ein wenig anders, aber ich war einfach völlig sorgenlos diese Tage. Das Geld, ok, kann ich verkraften. Die Karte ist schon etwas beschissen, aber mein ZELT!!!!! Mein Heim, mein Dach über dem Kopf! Ich war nun obdachlos!
Einfach so, aus heiterem Himmel obdachlos.
Das war eine bittere Pille. Ich mahnte mich zur Ruhe und erreichte den Hof. Der junge Mann da sprach gottseidank ein wenig English und ich erklärte ihm die Situation. Er schaute mich nur kopfschüttelnd an und fragte, ob ich sicher sei ob ich den Rucksack nicht einfach nur verlegt habe. Ich versicherte ihm, dem sei nicht so. Erklärte ihm meinen Verdacht, ein Nachbar oder ein Schafhirte sei der Täter. Sein Bruder hängte sich ans Telefon und ich wurde an den Tisch gebeten. Ich sollte was essen. Es gab Plov und Karottensalat. Ich gab mich einfach hin, konnte ja gerade sowieso nichts machen. Nach dem ausgiebigen Mal setzten wir uns in sein Auto. Drei Mann und ich. Wir fuhren richtung Dorf und an der Strasse sahen sie weiter oben ein Mann auf seinem Pferd. Sie hupten ihn runter und sprachen miteinander, lachten mich ein paar mal aus, wie mir schien.
Wir setzten uns zurück ins Auto und da meinte der Bruder des Mannes; "Wir haben deinen Rucksack gefunden." Was??? Wie??? Der Mann auf dem Pferd habe ihn draussen gefunden, mitgenommen und dann einem Freund mit dem Auto mitgegeben. Wir fuhren zu den wenigen Häusern in der Nähe. Da war ein älterer Herr am Natel beschäftig. Als er aufgelegt und die Situation erklärt war, öffnete er den Kofferraum seiner Mashutka. Tataaaaaaaaa: mein Rucksack. Unversehrt, nicht aufgemacht.
Er war zu mir zurückgekommen.
Ich war mehr als nur erleichtert! Nicht mehr obdachlos! Meinen Schlafsack, meinen Laptop zurück und meine Karte!!!
Der werte Herr wollte noch Geld von mir. Ich hatte es erwartet und war vorbereitet. So klopfte ich ihm auf die Schulter und fragte: "Zuerst meinen Rucksack klauen und dann noch Geld wollen???" Mein Freund übersetzte, und dann war der Fall klar. Ich konnte zurück an den See mein Zelt aufschlagen. Es waren seit Bemerken des Fehlen von meinem Reisebegleiter nicht zwei Stunden vergangen. Ohne die Hilfe der Familie auf dem Hof hätte diese Geschichte sicherlich mühsam enden können. Danke, danke, danke :D


 Der See ist unglaublich klar! Und riesig. Ein Innlandmeer. Salzwasser. Kalt. Zu kalt. Ich konnte mich schon wieder nicht duschen / baden.

Nächste Station an der Südküste des Sees war Jeti Oguz.
Ich hatte keine Ahnung was zu erwarten war und erwartete daher auch nichts. So fand ich mich bei einer schwefeligen Heilquelle wieder, wo ein Kurort stand.
Weiter das Tal rauf war ich auf einmal zurück in der Schweiz. Es hätte durchaus in meiner Heimat sein können. Alpweiden, Tannen, Birken, Schafe, Kühe, Pferde. Ich machte meine Wanderung, überquerte am Schluss doch noch einen Berg, da ich nicht denselben Weg zurück nehmen wollte und endete mit müden Beinen schliesslich zurück in meinem Zelt, das ich nun viel mehr schätzte.  Die Nächte waren gerade noch zu kalt um angenehm zu sein. Ich beschloss am nächsten Tag zurück nach Bishkek zu fahren, um mich meinem nächsten Projekt zu widmen: meine eigene Internetseite. Bald wird der Blog da weiterlaufen. 




Samstag, 9. April 2016

Ala Archa Nationalpark

Nur 40km südlich der Hauptstadt Bishkek liegt der Ala Archa Nationalpark.
Das würde ich mir natürlich nicht entgehen lassen!

Was braucht es denn dafür?
Zuerst einmal was zu essen, ich will ja 5-6 Tage da bleiben!
Dafür werde ich kurzerhand zum Eichhörnchen: 6.2kg Trockenfrüchte und Nüsse.
Ich laufe gleich noch in einen gefälschten Polizisten im Osh-Bazaar. Ein Mann drängt mich zwischen zwei geparkte Autos, hält mir irgend ein Ausweis unter die Nase und sagt: "Police, Plolice, Tourist, Passport, Passport!!!" Ich wusste sofort, dass der Typ alles andere war, aber kein Polizist. Ich hatte meine Hände mit dem Proviant voll, war aber gleich bereit dem Kerl in die Eier zu treten, sollte er aufdringlicher werden. Ich drückte ihn zur Seite und lief einfach davon. Zu seinem Glück versuchte er mich nicht aufzuhalten.


Am nächsten Morgen nahm ich die kyrgizische Version von einem Bus, eine Mashutka, bis in das Dorf nahe des Parkes. Da die Behörden sicher einen Deal mit den Taxifahrern hatten, fuhr kein öffentlicher Verkehr bis dahin.
Ich lief die restlichen 12 Kilometer.
Es war kalt, grau und neblig. Ein richtiger Herbsstag!


Am nächsten Tag erwachte ich in meinem Zelt unter einer Tanne bei herrlichem Frühlingswetter! Vom Herbst gleich in den Frühling, so gefiel mir das doch!
Ich ging wandern.


Auch der folgende Tag zeigte sich von seiner besten Seite.
Die Nächte aber waren kalt, unter 0C. Ich zog alle Kleider an und rollte mich in meinem Schlafsack wie ein Murmeltier zusammen. 

Unten ist mein Campingplatz. Das "Alpenlager" im Ala Archa


Segelnder Bartgeier.

Die Flechten auf den Steinen sahen wie Korallen aus.


 Ich folgte einigen Pfaden, fand mich aber bald "off-road" um den Steinböcken und Murmeltieren nachzusteigen.


Am dritten Morgen erwachte ich in einem Weihnachtsmärchen. Es hatte 20cm Neuschnee in der Nacht gegeben. Vom Frühling gleich wieder in den Winter. Ich wollte nicht unbedingt auf die Schneeschmelze und den Matsch warten und verliess den Park daher 2 Tage früher als gewollt wieder richtung Bishkek.

Während ich mit eiskalten Fingern mein gefrorenes Zelt zusammenrollte summte ich: 
"leise rieselt der Schnee, still und starr liegt der See......"




Montag, 4. April 2016

Willkommen auf der Reise



14 Monate habe ich an meinem Buch gearbeitet....

Nun ist es im unter dem Namen "Willkommen auf der Reise" im Handel erhältlich.
 




kleine Leseprobe:

 

Prolog


Es ist ein sonniger Nachmittag. Ich sitze im Pavillon, neben der Bibliothek des Meisters am Holztisch und schreibe auf meinen Block Papier. Ab und zu nippe ich vom Tee. Es ist kühl, aber schön sonnig. Bald ist 16:00 Uhr und das Training würde weitergehen. So viel in der Vergangenheit zu wühlen bringt einiges hoch. Erfreuliches, Trauriges, Witziges, Verrücktes, Deprimierendes, Schönes.
Wie weit war ich gekommen? Wo ist der junge Mann, der ich noch vor wenigen Jahren war? Wie geht es weiter? Was mache ich mit meinem Wissen?

Wie kommt es, dass ich - in einem kleinen 200 Seelen-Dorf auf einem Bauernhof in der Schweiz aufgewachsen - nun in einem Buddhistischen Tempel lebe, mit dem absoluten Minimum und sechs Stunden Kung Fu Training pro Tag?
Ich reflektiere und denke nach.
Trinke noch etwas Tee.

Bald werde ich in mein 2 × 3 m grosses Zimmer gehen und mich bereit machen. Werde die Schuhe anziehen, welche ich nur mit Müh und Not in meiner Grösse erstanden habe. Auf den Tempel-Vorplatz gehen und mich aufwärmen.

Aber zuerst kommen noch einige Gedanken auf Papier, während ich den Vögeln im Wald zuhöre. Noch ein wenig schreiben...





Willkommen auf der Reise






Kapitel 1 - Aufbruch ins Unbekannte


Wo meine Geschichte beginnt weiss ich selber nicht genau.

Wahrscheinlich, als ich 17 Jahre alt war und mein bester Freund Daniel - von seinem Lehrmeister inspiriert - mich damals fragte, ob ich für ein Jahr eine Weltreise mit ihm unternehmen wolle. Einfach von Land zu Land reisen, ohne einen Plan. Ich sagte sofort „Ja“.
Nach dem Telefongespräch stand ich im Zimmer und überlegte mir, was ich mir eigentlich dabei gedacht hatte einfach „Ja“ zu sagen. Auf einmal kamen Fragen auf. Ängste. Alles Gewohnte einfach zurücklassen? Wie finanzieren, wie planen, wie machen, wie, wie, wie? Nach einer halben Stunde voll solchen unnützen Gedanken sagte ich zu mir: „Jetzt hast du zugesagt. Nun ziehst du es durch und gehst auf die Reise! Basta!” Ein Gefühl tiefer Zufriedenheit breitete sich nach diesem Entscheid in mir aus. Aufregung. Was ich wohl alles erleben würde? Eine Zuversicht das Richtige zu tun, an die ich mich glasklar erinnern kann. Dieses einfache „Ja“ und die anschliessende Realisierung was das alles für mich bedeuten würde, war DAS wegweisende Ereignis wie sich mein Leben von da an entwickeln sollte. Nun konnte ich es kaum erwarten. Unser grösstes Thema von da an war die Reise. Sie war in unseren Köpfen geboren, nahm Form an und wurde immer grösser. Eine Idee, die schlussendlich Wirklichkeit wurde. Es sollte allerdings noch fünf Jahre dauern, bis wir im Flieger von Zürich nach Moskau sassen.

In dieser Zeit beendete ich meine Lehre als Landwirt, arbeitete ein halbes Jahr bei meinem Onkel in Australien auf seiner Milchfarm mit 600 Kühen und reiste zwei Monate per Autostopp durch Neuseeland: 18 / 19 Jahre alt. Nach diesem ersten längeren Auslandaufenthalt machte ich eine zweite Lehre, als Wildtierpfleger in einem Zoo in der Schweiz und sparte mir danach das Reisegeld in einem Jahr mit Temporärjobs zusammen.

Da wir keine Ahnung hatten wie eine Weltreise anzugehen ist, planten wir bereits ein halbes Jahr vor Abreise. Viel zu früh! Unser Visum konnten wir erst zwei Monate vor der Reise beantragen und es war viel einfacher als befürchtet. Es gab keine Schwierigkeiten. Wir kauften einen neuen Rucksack, unnötige Utensilien, buchten einen Flug nach Russland und ein Ticket für die Transsibirische Eisenbahn. Wir hatten nur das Ticket hin und keines zurück. Was für ein tolles Gefühl.
So standen wir in Moskau am Beginn unserer Reise, voller Naivität und dummer Ideen (kein Wunder mit 22 Jahren). Unsere erste Lektion: behalte deine Wertsachen in grossen Menschenmengen im Auge! Beim Einsteigen in die Transsibirische Eisenbahn wurde Daniels Kamera unbemerkt weggestohlen. Unser Gepäck war schon mal leichter. Dem älteren französischen Ehepaar, welches sich mit uns die Vierer-Kabine teilte, wurde im Chaos der Menge sogar der kleine Reiserucksack mit ihren Medikamenten und weiterem geklaut. Was für ein Start. Die eine Woche dauernde Zugfahrt nach Peking konnte losgehen.
Es hatte Hunderte Mongolische Fahrgäste, die sich in Moskau mit dem letzten Modeschrei eingedeckt hatten. Nun verkauften sie die Kleider wieder. Aus dem Fenster heraus, an den Bahnhöfen wo der Zug anhielt. Wir waren wie ein fahrender Basar.
Die Kleider waren, selbstverständlich für unsere Gesellschaft, in viel Plastik eingepackt und der wurde nun, umwelt-unfreundlich, aus dem Fenster des fahrenden Zuges entsorgt. Irgendwo in den Wäldern Russlands, im Sinne von “aus den Augen aus dem Sinn”.
Meine dritte “Lehre” hatte begonnen.
Das Leben ausserhalb der “Insel” Schweiz.

Im Zug hatte es keine Dusche. Notdürftig wuschen wir uns mit unserem Waschtuch an dem winzigen Spülbecken in der Toilette und verbrauchten unsere Deos schneller als vorgesehen. An jedem Waggonende war ein Boiler für heisses Wasser, welcher mit Holz geheizt wurde. Jeden Morgen entfachte die zuständige Frau ein Feuer, damit wir unsere Fertignudeln und löslichen Kaffee zubereiten konnten.  
Wir fuhren durch die Wälder und Steppen Sibiriens, vorbei am riesigen Baikalsee Richtung Osten, durch die Steppen und einen Zipfel der Gobiwüste der Mongolei Richtung Süden nach…


China

An der Grenze wurde der gesamte Zug mit Liften hochgehoben und das Fahrwerk gewechselt. Die Schienen im Land der Mitte hatten wohl einen anderen Abstand, als wie auf der bisherigen Strecke.
Der Zöllner konnte nicht begreifen, dass wir nicht in den uns zugeteilten Betten schliefen. Daniel und ich hatten die oberen beiden Betten bezogen, damit das französische Ehepaar nicht auch noch klettern musste. Dem Ticket zufolge hätten wir aber ein oberes und unteres Bett besetzen sollen. Das war kein Problem, bis wir in die Bürokratiemaschine von China kamen. Der uniformierte Herr, wütend über unser aufsässiges Verhalten, warf die kontrollierten Pässe schliesslich auf das jeweilige zugeteilte Bett, um uns zu zeigen wo wir hingehören. Als ob wir danach so schlafen würden, wo er uns schlafen haben will. Unser erster Gesetzes-verstoss und wir waren noch nicht einmal im Land!
Hatten wir vorher eine Woche lang blauen Himmel und Sonne, änderte sich das nach der Grenze bald zu einer Dunstglocke. Im Norden des Landes begrüssten uns Kohlekraftwerke und Schwerindustrie. Viel lieber liessen wir uns aber von der chinesischen Küche begrüssen, da mit dem Wechsel des Fahrwerks an der Grenze auch der Speisewagen gewechselt wurde. Ein wahrer Segen für unseren Gaumen, nachdem wir uns im Zug bisher fast nur von Fertignudeln ernährt hatten.

Was uns in China sofort auffiel, waren die Baustellen. Das ganze Land schien eine einzige Baustelle zu sein. Alles muss zubetoniert oder asphaltiert sein. Anstatt geschichtsträchtiger Viertel fanden wir in Peking moderne Shoppingmalls und Hochhäuser und Plätze und noch mehr Shoppingmalls. Was dem Bauwahn nicht zum Opfer fiel, wie z. B. die verbotene Stadt und die grosse Mauer, wird renoviert, herausgeputzt und als riesige Attraktion für Touristen angepriesen. Und sie kommen. Viele. Chinesen. Es hat ja auch einige davon.
Die “verbotene Stadt” hatte wenig Charakter, war einfach eine grosse Geldmacherei. Wir bezahlten den hohen Eintrittspreis, liefen gemütlich hindurch und Daniel meinte nach dem kurzen Besuch: „Schön haben wir’s gesehen. Lass uns etwas essen gehen.“

Wir machten uns die Mühe, einen originalen Teil der grossen Mauer zu besuchen, was bei der immensen Länge des Bauwerkes nicht sehr schwierig war. Die freundliche Angestellte an der Rezeption im Hostel beschrieb uns den Weg zur Busstation, schrieb in Chinesisch auf ein Papier, welches wir am Schalter zeigen konnten, wo wir hin wollten und wir machten uns auf die Socken. Wir kauften unsere Tickets und stiegen in den Bus der uns zugewiesen wurde, ohne die geringste Ahnung zu haben, ob es auch der Richtige sei oder wo wir aussteigen sollten. Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt hielt der Bus in einem Dorf, wo ein Mann zustieg, auf uns einredete und gestikulierte, dass wir im folgen sollten. Nun denn, wir stiegen aus. Er war ein Taxifahrer und hatte einen kleinen Ausschnitt eines alten Reiseführers, der den Abschnitt der grossen Mauer in der Nähe beschrieb. Und es stand auch wieviel der normale Preis war. Wir waren dabei! Die Taxifahrer in Peking waren sonst nicht so freundlich, aber dieser Mann ausserhalb der Stadt wusste nichts von dem. Er fuhr uns zu einem weiteren Dorf,  ein kleines Tal hoch und würde uns später zu abgemachter Zeit wieder abholen. Klappte alles fantastisch...........




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Donnerstag, 31. März 2016

tote Schafe, viel Kupfer und eine lange Reise



Letzte Eindrücke von Kashgar



Ich hatte genug von dem Überwachungsstaat China.
Da die Reise nach Kyrgizstan per Bus 100$ gewesen wäre, suchte ich mir einen Reisegefährten, um das Taxi bis an die Grenze zu teilen. So kostete es nur die Hälfte.

Ich fand Calum, ein Australier der mit seinem BMX unterwegs war, in einem anderen Hostel, und die Sache war geritzt.
Der chinesische Zoll ist 140km landinwärts und im Niemandsland dazwischen ist kein Autostopp oder unabhängige Fahrten erlaubt. Sie kümmerten sich erst um uns, als wir einen Deal mit einem Fahrer hatten.
Unser Pass wurde sage und schreibe 5 mal ordentlich kontrolliert, von verschiedenen Instanzen, bis wir das Gebäude verlassen hatten.
Es dauerte ziemlich lange, sich von China loszureisen.

Der Zoll läuft nach Peking-Zeit, das heisst zwei Stunden hinter der Lokalzeit.
Und sie machte vier Stunden Mittagspause!
Wir erreichten den letzten Kontrollposten nicht mehr in der Zeit und standen vor geschlossenen Toren. Eine lange Schlange von Lastwagen fing sich an zu bilden.
Schliesslich war die Pause auch durch und unsere Pässe wurden zum inzwischen neunten und letzten Mal kontrolliert.



Kyrgizstan war mir gleich sympathisch.
Die Grenzbeamten waren super freundlich, unsere Pässe innerhalb weniger Minuten abgestempelt, die Zöllner warfen einen kurzen Blick auf unser Gepäck und winkten uns dann durch. Willkommen in Zentralasien.

Wir liefen noch 3 Kilometer oder so und campierten schliesslich am Bach.
Die Nacht war kalt, die Grenze stand oberhalb von 2500m. 


 Nun war Autostopp wieder erlaubt.
Ich verschwand am nächsten Morgen früh mit der ersten Fahrtgelegenheit.
Calum wird das Land mit seinem BMX bewältigen.

Die Fahrt führte durch die Berge, über Pässe, durch Schnee und Eis.
Nach der Ortschaft Sary Tash dann schliesslich bergab.
Runter runter runter.
Wir kamen in den Frühling. Bäume waren am blühen und je weiter runter, desto grüner wurde es. Irgendwie habe ich den Frühling vermisst.

Ich campierte noch ein weiteres Mal, diesmal in der Obstanalage eines Bauern.

Am nächsten Morgen fuhr ich nach Osh.
Der Fahrer Arthur lud mich gleich zu sich nach Hause ein.
Ich hatte eine Unterkunft.
Als ich später eine SIM Karte für mein Natel kaufte, offerierte der junge Verkäufer mir auch in seinem Heim zu übernachten. Ich musste leider ablehnen.
Kyrgisen sind unheimlich freundlich.

Streckenbilanz:
Xian, China - Osh, Kyrgizstan
rund 5'200km
(falls google dies richtig berechnet hat)