Fukushima aus dem Fenster raus
500km mit einer Familie und einem weiteren Autostöppler, ein junger Student
Yoshimoto der Truck-Fahrer aus Nord-Honshu
Tomoya der Fischer aus Hokkaido
Mt. Takochidake
Yudai der Wanderer aus Tokyo
Honshu war mir viel zu heiss!
Ich wollte nach Hokkaido, auf die nördlichste grosse Insel Japans.
Zuerst musste ich Tokyo umfahren, was relativ mühsam war. Schon 30km vor der Metropole fuhren tausende an Autos an mir vorbei, ohne mich mitzunehmen. Ich schlief auf einer Bank in einer Autoraststätte. Am nächsten Tag versuchte ich auf einer anderen Strasse mein Glück, wo mich schlussendlich ein Nigerianer bis weit nach Tokya mitnahm. Innerhalb grossräumigem Stadtgebiet liess die Mitfahr-Freundlichkeit der Japaner stark nach. NAch Tokyo ging es aber wieder rasant. Mit nur 3 weiteren Autos legte ich an die 1000km richtung Norden zurück.
Mitten durch Fukushima.
Wir konnten das Kraftwerk vieleicht einen Kilometer entfernt sehen.
Auf diesem Abschnitt der Autobahn waren nur Autos zugelassen, keine Motorräder und während 30km ein Anhalteverbot. Alle 10km hatte es eine Messstation, welche die Strahlung auf einer Anzeige durchgab. Die Stärkste war 5.2 Millisievert. Das Gebiet war völlig verlassen. Kontaminierter Abfall war in Bigbags unter Plastikplanen entsorgt. Wohin denn mit dem Ganzen? Felder waren am verwachsen, Dörfer am Zusammenfallen. Zerfall und unmöglich zu wohnen wohin man blickte. Schon unheimlich, eine "sichere" Energie sowas anrichten zu sehen... Da sieht man mit welchen Lügen wir vollgelabert werden.
Nach nur 2 Tagen Autostopp war ich schlussendlich in Sapporo, der grössten Stadt in Hokkaido. Ich wollte zur Abwechslung einmal in ein Hostel, aber die waren alle voll. Tja, so endete ich wieder im Stadtpark, wo ich mein Zelt unter einigen Tannen verstecken konnte. Gleich neben der öffentlichen Sporthalle, wo ich sogar gratis duschen konnte. Ich schon ein wenig aufgeregt, endlich wieder einmal eine warme Dusche zu haben.
Weiter gings nach Furano, ein wenig nach Norden.
Da lernte ich Yudai kennen, mit dem ich auf den Takochidake wollte, ein Vulkan. Es kam heftiger Regen und Blitz und Donner auf und wir mussten uns unter einem Felsen verkriechen. Nach 45 Minuten sagten wir, dass wir besser in ein Onsen baden gehen als vom Blitz getroffen zu werden. Wir machten uns an den Abstieg, ohne auf dem höchsten Gipfel gewesen zu sein. Es war mittlerweile kalt. Hokkaido liegt weit im Norden.
Beim Abendessen verzogen sich die Wolken völlig und wir hatten einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Das Klima passt mir hier besser als die feuchte Hitze von Honshu. Ich werde im Herbst wieder nach Süden ziehen.