Montag, 15. Juni 2015

eine kleine Exkursion

Auf der Karte von Okinawa sah ich, dass im Norden praktisch nur Wald ist.
Ich packte mein Bündel, stellte den Daumen hoch und wartete an der Strasse auf eine Mitfahrgelegenheit. Dauerte auch nicht lange. Japaner sind sehr hilfsbereit und wenn ich erwähne, dass ich aus der Schweiz sei, dann heissts; oh, was für ein schönes Land!
Sont in Asien heisst es immer; oh, was für ein reiches Land!
Eine herrliche Abwechslung!

Ich fuhr nach Okuma Beach und campierte eine Nacht am Strand.
Da hatte ich schon genug Strand, drehte mich am folgenden Tag in Richtung Inland und besuchte den Hiji Wasserfall. Es war nur ein kleiner Wasserfall, aber der Weg dahin war herrlich dem Bach entlang.
Vögel, Libellen, Echsen, Schmetterlinge. Sehr viele Schmetterlinge. Okinawa hat eine einzigartige Natur, wie viele der kleinen Inseln hier mit endemischen Tierarten.

Ich entdeckte eine Schildkröte, die aus einem Baumloch rausschaute und gleich darin verschwand. Meine Taschenlampe hatte ich nicht dabei und wollte nicht einfach so in ein dunkles Loch greifen, ohne zu wissen was da noch drin hockt.
Ich badete im klaren Bach und las für einige Zeit am Ufer, bevor ich einen Zeltplatz suchte. Ich hätte beim Eingang Übernachten können, aber ich wollte nicht für einen Platz bezahlen, wenn ich sonst überall gratis campieren kann!



Am Abend machte ich einen Ausflug einem der anderen Bäche entlang und traf sehr bald auf Schlangen. Ich hatte keine Ahnung welche Arten hier vorkommen, dachte es seien wahrscheinlich ähnliche Arten wie auf Taiwan und ich würde sie kennen. Waren es nicht.
Die schlanken Trugnattern hockten im Kies am Bach und jagten vermutlich Frösche. Von einem winzigen Baby, bis zu einem ausgewachsenem Tier. sah ich alles. 4 Tiere innerhalb nur einer Stunde. Und viele, viele Frösche.



Nach einer schwitzigen Nacht im Zelt, Okinawa ist nicht unbedingt kühl, wanderte ich die Waldstrasse in die Hügel hinauf. Der höchste Gipfel ist 500m und alles von Wald umgeben. 
Ich sah die nur hier vorkommenden Spechte, viele Raben und viele Insekten. 


Der Farn faszinierte mich!
Zuerst rollte er sich an der Basis der Länge nach aus, um in derselben Prozedur zur Seite hin fortzufahren! Das ganze grosse Blatt sieht aus wie einer der kleinsten Zacken der Seitenblättern. Das grosse Ganze ist eine Kopie des Kleinsten und umgekehrt.


 

Ich fand eine weitere Japalura Art, Ryuku Baumechse, Molche und wanderte den ganzen Tag im Schatten der Bäume und der schwülen Hitze.


 Am Abend entschied ich mich, die Schildkröte nahe vom Wasserfall doch noch aus ihrem Bau zu holen!
Ich wartete bis es dunkel war und sicher niemand mehr beim Kassenhäuschen am Eingang war und schlich mich hinein.
Bald stolperte ich über die erste Viper, die seelenruhig da lag und sich fotografieren liess.
Es folgten die Geckos am Boden. Ich lag mich auch auf den Boden um einige nette Winkel zu bekommen als ich auf einmal bemertke, dass eine etwa 1.8m lange, dicke Schlange auf mich zukroch. Ich hatte keine Ahnung was für eine es war. 50cm bevor sie mich erreichte bemerkte ich sie. Normalerweise erschrecke ich mich über Schlangen ja nicht, aber diese brachte mein Herz doch ein wenig in Beschleunigung!
Später stellte sich heraus, dass es eine ungiftige Natter war. Aber das wusste ich da noch nicht. Weiter dem Weg entlang zur Schildkröte.
Mit der Taschenlampe vergewisserte ich mich, dass sie alleine im Baumstumpf hockte und fischte sie heraus, machte Fotos und legt sie wieder zurück.
Auf dem Rückweg fragte ich mich, wie die denn überhaupt da hinein gelangte... 
Der Baumstumpf hatte 2 Löcher und sie passte nur durch das obere, was aber zu hoch war um rauszuklettern. Die war wahrscheinlich da runtergefallen und kam nicht mehr hinaus. Das untere Loch war zu eng!
Ich lag im Zelt und dacht ich sollte zurück und das Loch vergrössern, um sicher zu gehen dass sie raus konnte. Die Batterien der Taschenlampe waren aber flach und der Weg voller Vipern. Ich würde bis zum Morgen warten müssen.
Am Morgen schlich ich mich nochmals vor der Öffnung richtung Wasserfall und vergrösserte mit meinem Messer das Loch, bis sie sicher hindurch passte.
Phu, nun konnte ich mit einem guten Gewissen weiter!

13 Schlangen, 4 Arten, in nur 2 Nächten! Ich hatte ein riesen Grinsen im Gesicht :)



1 Kommentar:

  1. Wow - Du bist in Okinawa - ist ja voll cool! Aber Du hast ja Nerven mit diesen Schlangen und erst noch im Dunkeln! Ein Bekannter von mir aus der Schweiz ist jetzt auch gerade auf Okinawa.
    Wünsche Dir eine gute Zeit!!

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