Mittwoch, 19. Februar 2014

Schluss-Strich

 
Käfig vom Beaobachtungsturm aus gesehen
Boot voller Holz, passiert unkontrolliert nach kurzem Small Talk

Blick vom Turm auf der Halbinsel innerhalb des Zauns in Richtung Damm. Mitte links ist die Song Khao Station wo ich residierte während der Arbeit im Wald

Blick vom Damm in Richtung Station, die aber nicht zu sehen ist. Mein letzter Tag.


Ich hatte eigentlich einen ganz anderen Eintrag schon geschrieben.
Ich wollte gnadenlos abrechnen mit den Schweinehunden hier.
Lasse ich nun aber sein.
Ich hab den Frust im Wald gelassen.

Die nächsten Tage versuchte ich die freigelassenen Affen zu finden im Wald, was ich aber bis zum Schluss nicht schaffte.
Es war kalt und nieselte die ganze Zeit.
Die hatten sich wahrscheinlich irgendwo verkrochen.

Mein eigentlicher, geheimer, Plan war ja, dass mich die Ranger irgendwo rauslassen und ich mich dann mit meinem GPS zum Käfig durchschlug, die Tiere frei liess, mich zurück ziehen und dann so tun als seien sie abgehauen.

Dummerweise liessen sie mich nie alleine raus.
Immer war jemand dabei.
Ich hatte einmal ein 10 Sekunden Fenster wo ich kurz ein paar Drähte so verbog, dass die Tiere durchkommen. Am nächsten tag war ich ziemlich nervös als wir kontrollieren gingen.
Die Tiere waren noch da.
Also machte ich ein paar neue Äste rein und einer zufällig so, dass er direkt neben dem Loch war.
Das Mädchen streckte sehr bald den Kopf raus und ich bemühte mich den Ranger da weg zu bringen damit er nichts sah.
Klappte auch alles.

Nur waren die Tiere am nächsten Tag immer noch drin.
Mehr konnte ich nicht tun.

Die Ranger haben trotzt ca 2 Stunden Arbeit am Käfig das Loch nicht gesehen.
Die Tiere müssen nur noch raus.
Aber das müssen sie nun selber schaffen.

Ich bin zurück im Hauptquartier und verlasse morgen diesen Ort.
Und werde nie zurück kehren.

Ich weiss nicht so recht was ich die letzten Monate hier gelernt habe, aber es ist so einiges.
Über mich, neue Tiere und die Hoffnungslosigkeit wenn die Behörden (und Arbeiter) durch und durch korrupt sind.


Loslassen muss ich noch lernen und dass ich nicht alles ändern kann was ich möchte.....


PS: ich wollte das ganze auf Google-Earth aufzeigen, aber da ist noch kein Stausee und darum das ganze ziemlich verwirrend....

ein Versprechen

 
 

 
 
 
 
 
 

 
17.2.2014
 
 
Ich wurde gefragt warum ich hier nur für Gotteslohn arbeite.
Ich hab mich das die letzten beiden Monate auch hundertmal gefragt.

Und als meine Frustration, meine Depression, meine Resignation exponentiell am ansteigen war, versprach ich meinem Mädchen, die Dame die mich immer lauste, dass sie draussen sind bevor ich gehe.
Das, und nur das, war der Grund warum ich bis jetzt durchgebissen habe. Dass die Tiere raus können aus den Todeszellen in Xuan Lien, wo eigentlich nur ein weiterer Affe mit ihrer Betreuung beauftragt ist.

Nun ja, nun Heute war der grosse Tag, die Tiere konnten endlich verlegt werden.
Der Zaun war fixfertig, ein Gehege abgebaut und hier innerhalb vom Zaun wieder aufgestellt.
Der Herr Direktor (der schleimige Sack) wollte nämlich noch 2 Tiere hier behalten.
Für weitere Studien.
Ja wollt ihr mich eigentlich verarschen??????
Ich mache denen ihre Arbeit, gratis, und dann dürfen nicht mal alle Tiere raus?
Ich versuchte da was zu machen, aber der Herr Direktor (der schleimige Sack) wollte parout nicht.

Also 3 Affen frei und 2 ins Gehege.
Ich verfrachtete die Tiere Heute Morgen in kleine Transportkäfige und dann fuhren wir zum Boot. Als ich gerade Käfige am aufladen war, schrie Dung (Suun ausgesprochen) von oben irgendwas herab. Verhiess nichts gutes. Die grosse Dame hatte den billigen Käfig auseinander genommen und war draussen. Und mein Lieblingstierpfleger rannte dem Tier hinterher. Da schrie ich mal. Er soll gefälligst aufhören sie noch nervöser zu machen und die restlichen Tiere aufs Boot bringen.

Schlussendlich gelang es mir sie wieder zu fangen, habe ein ziemlich gutes Verhältniss aufgebaut in der Zeit.
Aber wir standen mit einem Käfig zu wenig da.
Tja, so nam ich sie halt auf den Arm für die Fahrt.

50m vor der Halbinsel, wo die Tiere freigelassen werden sollten, erfuhr ich erstmals welche beiden Tiere sie im Käfig behalten wollen. Die Dame und das junge Männchen. Wir hatten 2 Gruppen, ein Pärchen und 3 Tiere. Irgendwie ging ich davon aus, was logisch wäre, dass die 3er Gruppe raus kann und das Pärchen bleibt. Falsch gedacht. Der Herr Direktor (der schleimige Sack) hatte anderes angeordnet.

Also rissen wir eine funktionierende Gruppe auseinander, liessen das Pärchen und das 3beinige 2te Männchen raus... Ich hatte grandiose Stimmung......
Als wir zurück zum Boot gingen, folget uns der arme Kerl, der zurück wollte in seine Gruppe....
Aber als wir starteten sprang er vom Boot.
Der Käfig war nicht weit von da und ist in Höhrweite. Die werden einander schon finden.

Nun zum Käfig.
Ich hatte ja gewust dass der Herr Direktor (der schleimige Sack) weitere Forschung mit 2 Individuen machen wollte. Meine Motivation als ich den Käfig aufbaute war dementsprechend. Ich setzte ihn einfach in den Hang, ein völlig ungeeigneter Platz und verschraubte ihn eher weniger und verdrahtete dafür ein bischen mehr.
Alles einigermassen so, dass die Tiere eine Ausbruchs-Chance haben.

Zurück in der Ranger-Station wurde dann gefeiert. Sehr viel Reiswein getrunken und dann geschlafen bis um 3 Uhr. Dann kam etwas Papierkrieg und die Delegation fuhr zurück. Weder der Herr Direktor (der schleimige Sack) noch der Vize-Direktor waren dabei. Als wäre ihnen das ganze scheissegal.
Wir machen ja die Arbeit.
 
Immerhin 3 Affen sind draussen.

und ich schreibe meinen Bericht.

live aus dem grandiosen Xuan Lien Nature Reserve.

 

Dienstag, 11. Februar 2014

auf französisch; c'est une bordel!!!!



Gleich nach Tet, also eigentlich noch mehr mittendrin, zog es Ninh und mich zurück um den Zaun fertig zu machen. Nach 3 Tagen hatten wirs dann geschafft.

Ein kleines Feuerwerk zum Abschluss (die Hütte unserer Arbeiter) und dann ab in die Möschte!

Der Head-Ranger und alle waren noch in den Tet-Ferien.
Nur 2 Jungs, beide ein Jahr jünger als ich, waren noch da.
Und dann forderten sie mich heraus.
"We drink until you not comfortable!" - Wir trinken bis es dir nicht mehr gut geht.

Na ja, sie sind vor mir eingeschlafen.
Nach 4 Bier.
Ich war erst am aufwärmen....

Die 2 waren echt super. Der Head-Ranger hat ihnen offensichtlich verboten Englisch zu sprechen mit uns. Wahrscheinlich weil er dann dumm aussieht weil ers nicht kann.... 
Aber da wir alleine waren, genossen sie es mal freien Lauf zu lassen!
Ich mag den Head-Ranger ja sowiso nicht allzu sehr....

Auf einmal scheinen hier die Dinge doch etwas warm zu laufen...

Ich kann jetzt die Käfige abbauen und in den Wald setzten.
Die Affen sollen folgen.
Bin mal vorsichtig optimistisch.
Wenn dann aber wieder nix klappen sollte, packe ich mein Bündel....

Wie immer nichts richtig klar und chaotisch.

Morgen zurück in den Wald.
Solar-Zwicker an den Zaun hängen und den Käfig aufstellen.
Grob 3 Tage rechne ich.

Dann bin ich ja mal gespannt....


Dienstag, 4. Februar 2014

Chaos in Hanoi....



Na ja, wir haben gerade TET, das Mond-Neujahr und wichtigster Feiertag, vorbei.
Alles viel teurer (wenn sie sonst schon nicht bescheissen) und fast nichts offen.

Ich verbrachte die Zeit in Hanoi und tat nichts.
Ich vergass meine Kamera in der Provinz und zog dann mal mit meinem iPod los.

Ratten im Kostuem, Kabelgewirr, eine Mumie in einem Palast (Ho Chi Minh), Pagoden, Gefaengniss, das ganze Programm hab ich runtergerattert.
Mit einem Motorbike in den selbstmoerderischen Verkehr gestuerzt.
Dabei gilt; Verkehrsschilder, Ampeln, Trottoir usw. gelten NUR fuer Autos, nicht aber fuer Motos! 
Man kann und faehrt eifrig wo's grad passt.

So, mir war eigentlich ziemlich langweilig, hab wahrscheinlich an einem Abend 2-3 Bier zuviel erwischt, und nicht viel zu schreiben...
Morgen gehts zurueck in die Provinz.