Montag, 22. Juni 2015

Luke's Reisetipp #3



Kennt ihr das Problem?
Man geht aufs Klo, weiss aber nicht genau wie man sich hinsetzen soll.

Damit ist nun Schluss!!!

Es gibt verschiedene Techniken, einige besser als andere, aber im Grunde hat sich international nur eine wirklich durchgesetzt:
Füsse auf dem Boden, Rücken gegen den Spülkasten und ausatmen.

So läuft das!

Hier noch im Detail:





Die Bilder verwende ich mit freundlicher Genehmigung einer Toilette auf Okinawa


Donnerstag, 18. Juni 2015

Mr. Yonezou





Nach diesen 3 Nächten in Okuma Beach, ass ich gemütlich mein Frühstück bei einem kleinen Laden an der Strasse. Da setzte sich ein Mann neben mich, fragte mich in gebrochenem Englisch ob ich Tourist sei, woher ich komme und ob ich Baseball möge.
Die Baseball-Frage verneinete ich und sagte, dass ich eher auf Kampfsport stehe.
Oh, er auch! 
Er sei Karatelehrer im 6. Dan für Okinawa Karate.
Er wohne nur 5km von hier und ich könne ihn doch besuchen kommen. 
Kurz überlegen und ich sagte zu.
Die nächsten beiden Tage führte mich Mr. Yonezou in die Grundtechniken in seinem kleinen Dojo ein.
Karate ist viel weniger flüssig als Kung Fu, was ich mir gewohnt bin, aber der 67 Jahre alte Herr brachte wirklich eine enorme Kraft zu Tage. Obwohl er einen Kopf kleiner war als ich, würde ich mich nicht mit ihm anlegen.
Er war stolz, mir sein Können zu presäntieren und zeigte mir diverse Katas mit und ohne Waffen. Ich lernte 2 kurze Grundformen in den beiden Tagen.
Er war einfach nur glücklich sein Können einem Ausländer zu zeigen und wollte nicht als Gegenleistung. Ich mochte den Mann.
Am Sonntag war ein traditionelles Bootrennen ein Dorf weiter, wo er eine Kata mit dem Paddel vorzeigte und mich überredete die kurze Grundform aufzuzeigen.
So stand ich am Strand und zeigte was ich kann.

Beim Bootsrennen gabs hauptsächlich Sake und Bier zu gewinnen.
So ist das Landleben.
Der Norden ist sehr spärlich bevölkert, Yona, wo Mr. Yonezou wohnt, hat nur ca. 50 Einwohner....

Die alte Strasse hat einiges mitgemacht und viel ist nicht mehr von ihr zu sehen.
Okinawa hat regelmässig Taifune, die mit unglaublicher Gewalt auf das Land einschlagen. 



Ich campierte auf dem kleinen Sportplatz und duschte bei Yonezou mit dem Gartenschlauch. 
So ist das Reiser-Leben.
Ich trage als Unterhose nur meine Badehose, aus praktischen Gründen.
Die kann ich jeden Tag auswaschen und trocknet schnell.

Während ich den Tag durch mit Yonezou Karate trainierte, suchte ich im Dunkel die Wälder heim.
Ich konnte noch ein schönes Foto der Natter machen, welche mich nur 2 Tage zuvor so erschreckte. Yonezou hatte eine Tafel mit den heimischen Schlangen im Dojo aufhängen, welche mit Rot, Orange oder Grün umrandet waren.
Die Natter war grün, also ungiftig.
Eigentlich wollte ich eine 2m lange Habu-Viper finden, suchte aber vergebens.
Trat dafür beinahe einer der kleinen Vipern auf den Schwanz. Die rühren sich echt gar nicht! Da muss man gut schauen...

Es hatte sehr viele Landkrabben und Einsiedlerkrebse, die mit ihren Schneckenhäuschen umher wuselten. Die Kuroiwa-Bodengeckos waren auch wieder sehr präsent und rannten mit hochgestelltem Schwanz davon.  Waren aber nicht unbedingt scheu.
Dann traf ich auf eines der wenigen Tiere, die mir eine Gänsehaut über den Rücken jagen;
ein 35cm langer Skolopender.
Diese Riesenhundertfüssler sind mir unheimlich und sehr schmerzhaft giftig. Die fressen alles was sie packen können, sogar Schlangen.

Das waren weitere erlebnisreiche Tage und Nächte an der Nordostküste Okinawas. 


Dienstag, 16. Juni 2015

Kap Hedo und seine Geister



Kap Hedo ist der nördlichste Punkt in Okinawa.
Die Farbkontraste auf Okinawa sind extrem. Der Himmel scheint unglaublich blau, so das klare Wasser. Dazu das dunkle grün der Pflanzen und das blendende weiss der Wolken.
Die Farben erstaunen mich jeden Tag.
Und es ist heiss.
Ich wache oft früh auf, da es im Zelt sehr schnell zu warm wird und über die Mittagsstunden muss ich mich irgendwo im Schatten verkriechen.

Die kleinen Berge gleich hinter dem Kap heissen Daisekirinzan.
Eine Kalksteinformation, die sich vor 200 Milionen Jahren erhob.

Für die Oboriginals von Okinawa ein heiliger Ort.
Es hatte ganz wirre Felsformationen und Pflanzen. Die Banyan Bäume mit ihren Luftwurzeln hielten mich für mehr als nur einen Moment gefangen.
Beim Parkeingang waren Fotos aufgehängt, die von zahlreichen Besuchern stammten und die unerklärliche Lichteffekte zeigten.
Einige waren nach meinem Befinden auf das Sonnenlicht zurück zu führen, aber manche waren doch eigenartig. Besonders die Nachtaufnahmen.
Die hatten Lichtpunkte drauf, wie auf Fotos welche ich von den Pyramiden in Egypten sah.
Ich fühlte ein Kribbeln im ganzen Körper solange ich auf dem Berg war und hatte eine unglaublich gute, jedoch tiefe, sentimentale Stimmung.
Als stark abergläubische Person, die Nachts alleine im Wald Giftschlangen sucht jedoch nicht ungewöhnlich... :)
Ich hatte mich erst im Nachhinein über den Ort informiert und gelesen, dass er magisch und heilig sei. Erstaunt hatte es mich nach meiner Erfahrung gar nicht.

Eine wirklich starke Energie da oben...



Montag, 15. Juni 2015

eine kleine Exkursion

Auf der Karte von Okinawa sah ich, dass im Norden praktisch nur Wald ist.
Ich packte mein Bündel, stellte den Daumen hoch und wartete an der Strasse auf eine Mitfahrgelegenheit. Dauerte auch nicht lange. Japaner sind sehr hilfsbereit und wenn ich erwähne, dass ich aus der Schweiz sei, dann heissts; oh, was für ein schönes Land!
Sont in Asien heisst es immer; oh, was für ein reiches Land!
Eine herrliche Abwechslung!

Ich fuhr nach Okuma Beach und campierte eine Nacht am Strand.
Da hatte ich schon genug Strand, drehte mich am folgenden Tag in Richtung Inland und besuchte den Hiji Wasserfall. Es war nur ein kleiner Wasserfall, aber der Weg dahin war herrlich dem Bach entlang.
Vögel, Libellen, Echsen, Schmetterlinge. Sehr viele Schmetterlinge. Okinawa hat eine einzigartige Natur, wie viele der kleinen Inseln hier mit endemischen Tierarten.

Ich entdeckte eine Schildkröte, die aus einem Baumloch rausschaute und gleich darin verschwand. Meine Taschenlampe hatte ich nicht dabei und wollte nicht einfach so in ein dunkles Loch greifen, ohne zu wissen was da noch drin hockt.
Ich badete im klaren Bach und las für einige Zeit am Ufer, bevor ich einen Zeltplatz suchte. Ich hätte beim Eingang Übernachten können, aber ich wollte nicht für einen Platz bezahlen, wenn ich sonst überall gratis campieren kann!



Am Abend machte ich einen Ausflug einem der anderen Bäche entlang und traf sehr bald auf Schlangen. Ich hatte keine Ahnung welche Arten hier vorkommen, dachte es seien wahrscheinlich ähnliche Arten wie auf Taiwan und ich würde sie kennen. Waren es nicht.
Die schlanken Trugnattern hockten im Kies am Bach und jagten vermutlich Frösche. Von einem winzigen Baby, bis zu einem ausgewachsenem Tier. sah ich alles. 4 Tiere innerhalb nur einer Stunde. Und viele, viele Frösche.



Nach einer schwitzigen Nacht im Zelt, Okinawa ist nicht unbedingt kühl, wanderte ich die Waldstrasse in die Hügel hinauf. Der höchste Gipfel ist 500m und alles von Wald umgeben. 
Ich sah die nur hier vorkommenden Spechte, viele Raben und viele Insekten. 


Der Farn faszinierte mich!
Zuerst rollte er sich an der Basis der Länge nach aus, um in derselben Prozedur zur Seite hin fortzufahren! Das ganze grosse Blatt sieht aus wie einer der kleinsten Zacken der Seitenblättern. Das grosse Ganze ist eine Kopie des Kleinsten und umgekehrt.


 

Ich fand eine weitere Japalura Art, Ryuku Baumechse, Molche und wanderte den ganzen Tag im Schatten der Bäume und der schwülen Hitze.


 Am Abend entschied ich mich, die Schildkröte nahe vom Wasserfall doch noch aus ihrem Bau zu holen!
Ich wartete bis es dunkel war und sicher niemand mehr beim Kassenhäuschen am Eingang war und schlich mich hinein.
Bald stolperte ich über die erste Viper, die seelenruhig da lag und sich fotografieren liess.
Es folgten die Geckos am Boden. Ich lag mich auch auf den Boden um einige nette Winkel zu bekommen als ich auf einmal bemertke, dass eine etwa 1.8m lange, dicke Schlange auf mich zukroch. Ich hatte keine Ahnung was für eine es war. 50cm bevor sie mich erreichte bemerkte ich sie. Normalerweise erschrecke ich mich über Schlangen ja nicht, aber diese brachte mein Herz doch ein wenig in Beschleunigung!
Später stellte sich heraus, dass es eine ungiftige Natter war. Aber das wusste ich da noch nicht. Weiter dem Weg entlang zur Schildkröte.
Mit der Taschenlampe vergewisserte ich mich, dass sie alleine im Baumstumpf hockte und fischte sie heraus, machte Fotos und legt sie wieder zurück.
Auf dem Rückweg fragte ich mich, wie die denn überhaupt da hinein gelangte... 
Der Baumstumpf hatte 2 Löcher und sie passte nur durch das obere, was aber zu hoch war um rauszuklettern. Die war wahrscheinlich da runtergefallen und kam nicht mehr hinaus. Das untere Loch war zu eng!
Ich lag im Zelt und dacht ich sollte zurück und das Loch vergrössern, um sicher zu gehen dass sie raus konnte. Die Batterien der Taschenlampe waren aber flach und der Weg voller Vipern. Ich würde bis zum Morgen warten müssen.
Am Morgen schlich ich mich nochmals vor der Öffnung richtung Wasserfall und vergrösserte mit meinem Messer das Loch, bis sie sicher hindurch passte.
Phu, nun konnte ich mit einem guten Gewissen weiter!

13 Schlangen, 4 Arten, in nur 2 Nächten! Ich hatte ein riesen Grinsen im Gesicht :)



Montag, 8. Juni 2015

Japaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan



Innerhalb 3 Stunden auf Okinawa, eine der südlichsten Inseln von Japan lernte ich schon einen berühmten Schauspieler kennen, der mich gleich auf Bier einlud.
Nakayama Kazuya, der mit dem Kultregisseur Takeshi Miike einen Film gedreht hat. 
Das Japanische Bier ist so gut, nicht einmal die Kakerlaken können dem Geruch wiederstehen!

Erstaunlich bin ich überhaupt hier.
Als ich einchecken wollte, meinte die frendliche Dame am Schalter in Taipei, dass ich einen Rückflug brauche um einzureisen.
Ich erwiederte, dass ich nicht zu der Norm gehöre und per Schiff Japan verlassen würde, demnach kein Retourticket haben könne. 
Ich hatte mich im vornherein gar nicht über die Einreisebestimmungen informiert, sondern ging einfach davon aus, dass alles klappen würde.
Ich wurde eingecheckt.

Der Zollbeamte bei der Ankunft schüttelte auch nur den Kopf, als er mich fragte wohin überall die Reisen geht und ich keine Antwort wusste...

Erst einmal den Strand und die Insel erkunden und dann sehe ich wie es weitergeht. 

Die Wanderung, welche ich noch in taiwan machen wollte, musste ich wegen schlechtem Wetter absagen. Nächstes Mal gehe ich nicht in der Regensaison dahin!!!
2 Mal reicht....